Als er "Herein" vernahm, riss Nerys ganz außer Atem die Tür zum Haus des Hauptmanns auf. "IHR WERDET IN DER -" Doch Margery und Ineluki standen an fast entgegengesetzten Seiten des Raumes, eher einander ab- als zugewand. Als er ihre neugierigen und verwunderten Gesichter wahrnahm, schloss er die Tür und sagte: "Ach, ähm, ihr werdet in der Tat gleich erfahren, was ich dringend noch zu sagen habe. Sicher verwunderte euch die Taschenuhr mit fyx' Namen ebenso wie mich. Und sicher wundert es euch, dass ich sie ausgerechnet Margery zeigte, doch dafür habe ich meine Gründe: Ich kann nicht wie ein Hauptmann Leute zu mir bestellen und mir halbwegs sicher sein, was sie zu sagen hätten. Ich hegte einen sehr leisen Verdacht gegen fyx, der jedoch nicht auf Wissen, sondern auf Intuition beruhte." Er legte eine kurze Pause ein, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen und um zu Betonen, wie wichtig dieser Satz war. "Dann fand ich diese Uhr bei Schlaftablettes Asche, die ja nur ein Indiz, keinesfalls ein Hinweis war. Als ich Margery diese Uhr zeigte, wollte ich wissen, wie sie reagierte und ob sie mehr wusste als ich. Heute erkenne ich meine Unbesonnenheit, dass ich Margerys Mitteilungsdrang nicht einrechnete. Ich hätte nicht gedacht, dass sie ihn öffentlich anprangert. Noch immer bin ich mir nicht sicher, ob fyx ein Werwolf ist, deshalb wollte ich euch bitten, ihn vorerst nicht zu hängen. Zudem gebe ich zu Bedenken, dass Daen der letzte Werwolf sein könnte - handelt also bitte nicht unbesonnen.
Doch muss ich gestehen, dass ich nicht nur um fyx', sondern auch um meinetwillen zu euch kam. Ich werde wohl sterben an diesem Tag, doch mein Blut soll nicht an euren Fingern kleben, denn es ist menschliches Blut, auch wenn jeder unter uns dies beteuern könnte." Er packte sein Kreuz mit einer Hand. "Ich schwöre euch, ihr würdet es bereuen, mich zu hängen. Das sage ich euch nicht nur als Egoist, der ich zuweilen manchmal bin, sondern auch als kindlicher Priester, der ich zu sein gedenke." Er schwieg bedächtig und senkte sein Haupt. Dann schritt er zu Ineluki und schüttelte seine Hand wie zum Abschied, flüsterte ihm aber ins Ohr: "Es gibt nur einen Heiler unter uns und einen einzigen Heiltrank, doch es gibt mehr als diesen Schutz vor Werwölfen. Sie können des nachts töten, wen sie wollen. Wen würden sie bei Tag wählen?"
Daraufhin trat er zurück und salutierte schon fast. "Hauptmann! Ohne überzeugt zu sein, stimme ich für Yukari. Ich möchte euch eine Wahl geben. Für die Schuld, die ich damit auf mich lade, werde ich euch bis zu meinem Tode nützlich sein."
[occ]Nimm es mir bitte nicht übel, Yukari. [/occ]
Edit:
Danach verließ er das Haus, er konnte es nicht ertragen, länger an seine Schuld, die Verdächtigungen und vor Allem an seine Unbesonnenheit erinnert zu werden. Auf dem Marktplatz traf er Niniel, den Mönch, der ihm wohl noch etwas zu sagen hatte.